Sozialpolitik der DDR
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- Kategorie: Sozialpolitik
- Veröffentlicht am Dienstag, 12. Februar 2019 09:35
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Sozialpolitik
Die Sozialpolitik war in der DDR in der Verfassung fest verankert. Sie betraf nicht nur Subventionen auf Lebensmittel, Kinderbekleidung, Kultur und Jugendarbeit. Sie zielte darauf ab, die sozialistische Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung in Übereinstimmung zu bringen, zu schützen und zu stabilisieren. Von Anfang an bezog sie sich insbesondere auf die Förderung von Frauen und der Kinder.
Auf dem VIII. Parteitag der SED 1971 wurde ein Beschluss zur „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ herbeigeführt, der viele neue Aspekte besaß. Entsprechende Gesetze folgten. Insbesondere handelte es sich hierbei um die forcierte Förderung des Wohnungsbaus und der weitere Ausbau der Frauen- und Familienpolitik. Einen hohen Stellenwert erhielt auch die weitere Entwicklung der auf die Freizeit und Erholung zielende betriebliche Sozialpolitik. Die volkseigenen Betriebe übernahmen große Leistungen in der Sozialpolitik, so z.B. warmes Essen für alle Beschäftigten, Kindergärten und Kinderferienlager, betriebliche Erholungs- und Urlaubsplätze, ärztliche Betreuung der Betriebsangehörigen, Lehrlingsausbildung, Unterstützung der kulturellen Interessen der Betriebsangehörigen in Arbeitsgemeinschaften, um nur einiges zu nennen.
Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik
Der VIII. Parteitag der SED im Juni 1971 beschloss das Programm zur „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“. Als Hauptaufgabe der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik definierte der VIII. Parteitag der SED die „Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus“. Mit diesem Beschluss wurde das „Neue Ökonomische System der Planung und Leitung“ abgelöst. Die Strategie der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik basierte auf einem stabilen Wachstum der Wirtschaft. Es gewährleistete einen kontinuierlich wachsender Lebensstandard für alle Bürger.
Ganz besonders Augenmerk wurde dazu in den 1970er Jahren das Wohnungsbauprogramm gelegt, um den noch immer herrschenden Wohnungsmangel, den der Zweiten Weltkrieg hinterließ, zu beseitigen. Ab 1973 wuchs die Zahl der neu gebauten oder renovierten Wohnungen stark an. Die Herstellung der Neubauten erfolgte nahezu vollständig auf die bewährte und industrialisierte Plattenbauweise, die den Aufbau einer besonders großen Zahl standardisierter Wohnungen in kürzester Zeit versprach.
Bis 1980 wurden 700.000 bis 800.000 Wohnungen errichtet oder modernisiert und bis 1990 nach insgesamt 3 Millionen Wohnungen hergestellt.
Zum IX. Parteitag der SED im Mai 1976 wurde zudem die 40-Stunden-Woche für alle Mütter mit zwei Kindern unter 16 Jahren eingeführt, der bezahlte Schwangerschaftsurlaub von 18 auf 20 Wochen verlängert, die Gewährung von zinslose Kredite für junge Ehepaare und eine Erhöhung der Renten beschlossen.
Die Nettogeldeinnahmen der Bevölkerung stiegen von 1970 bis 1987 um 97 %, das durchschnittliche monatliche Arbeitseinkommen im gleichen Zeitraum von 755 Mark auf 1.233 Mark. Der Anteil der Konsumtion am Nationaleinkommen stieg von 1970 bis 1987 von 71,0 % auf 78,5 %.