21.04.2019, Ostermarsch in Frankfurt (Oder)
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- Kategorie: Berlin-Brandenburg
- Veröffentlicht am Samstag, 04. Mai 2019 17:53
- Geschrieben von LO Berlin-Brandenburg
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Rote Fahnen wehten übern Ostermarsch in Frankfurt (Oder)
Liebe Genossinnen und Genossen,
an den Ostermarsch, den das Friedensnetz Frankfurt (Oder) organisiert hatte und an dem auch wir als KPD immer versuchen dabei zu sein, nahmen im diesem Jahr lediglich 130 Teilnehmer teil. Das waren deutlich weniger als im letzten Jahr, wo es noch weit über 200 waren. Grund für die geringe Beteiligung könnte das schöne Wetter oder wie auch schon im Vorjahr, die vielen Stationshalte mit ihren zu lang gehaltenen Redebeiträge gewesen sein. Ich tippe hier einmal auf das letztere, da dies der Grund war, warum meine Schwester dieses Jahr nicht mitgekommen war. Die Anzahl der Teilnehmer verringerte sich dann auch schon am zweiten Halt, dem Rathaus, beträchtlich und nahm leider auf den weiteren Marsch beständig ab. Gänzlich fehlten sogar alle Fahnen von politischen Parteien und Vereinigungen. So waren z.b. die Fahnen der DKP, des VVN-BdA und der Partei "Die Linke" nicht zu sehen. Hierzu erklärte man mir, dass dies ein Ergebnis der Organisatoren des Ostermarsches sei, da sie nicht mehr so viele politische Parteifahnen dabei haben wollten, weil sie vielleicht befürchten, dass dieser Marsch in Zukunft von linken Kräften vereinnahmt werden könnte. Uns als KPD würde dies und anderen linken Kräften sicher sehr freuen, da wir ja eben um diesen Einfluß bei den Menschen kämpfen, aber realistisch ist das momentan wohl eher nicht. Die linke Bewegung ist wie anderswo leider auch, sich nicht immer eins in unserer Stadt und der Einfluß von KPD und DKP ist aufgrund ihrer wenigen Mitgliedern, na sagen wir mal auch eher bescheiden hier.
Vom Friedensnetz Frankfurt (Oder) wurde bei der Organisierung des Ostermarsches darauf hingewiesen, dass auf Rücksicht ihrer Slubicer Freunde, die der deutschen Partei Bündnis 90/ Die Grünen ähnlich sind, keine kommunistischen Symbole in Slubice gezeigt werden sollten. Jedoch ist niemand, mit dieser bitte an uns herangetreten. Ich frage mich, ob es den Organisatoren vielleicht lieber wäre, wenn erst gar keine linken Parteien und Organisationen teilnehmen würden. So bleibt auch bei diesem Ostermarsch wieder ein bitterer Beigeschmack zurück, über den wir mit dem Friedensnetz einmal sprechen sollten, denn wir Kommunisten standen und stehen, mit allen die es ernst um den Frieden meinen, immer treu als Friedensaktivisten zum Aufruf "Abrüsten statt Aufrüsten" - Ja zum Frieden und Nein zum Krieg!
In den Redebeiträgen, die auch in Polnisch übersetzt wurden, wiesen alle auf die Wichtigkeit des Schutzes und Erhalt des Friedens für die Menschen hin und bekundeten ihren Willen zum Friedenserhalt beitragen zu wollen. Als Redner traten z.B. der Kreisvorsitzende Jan Augustyniak („Die LINKE“), Diakon Reinhard Schülzke (Friedensnetz), Gerhard Hoffmann (VVN-BdA) und Frank Hühner (DGB Stadtverbandsvorsitzender) auf. Von meiner Gewerkschaft, der EVG, beteiligten sich trotz fleißiger Werbung nur zwei Kollegen und diese beiden waren schon wegen ihrer Parteiarbeit, bei dem Ostermarsch dabei.
Wie bei solchen Veranstaltungen üblich, gab es interessante und durchaus positive Gespräche, aber auch die anderen, die vom Antikommunismus verblendeten, diese waren schwieriger zu führen und daher einte uns an diesen Tag, nur der gemeinsame Friedenswille.
Um zu erfahren, wie es sich mit dem Verbot von kommunistischen Symbolen in Polen verhält, hatte ich mich einige Tage zuvor mit Genossen Professor Zbignew Wiktor in Verbindung gesetzt und bekam schon bald Antwort von der Genossin Dr. Beata Karoń aus Warschau. Sie bestätigte ein solches einzuführendes Gesetz, welches aber vom polnischen Verfassungsgericht als nicht Verfassungskonform zurückgewiesen wurde. Immer wieder schreitet die polnische Polizei gegen Träger von kommunistischen Symbolen ein und die Staatsanwaltschaft verhänge Strafen. Dennoch wollte ich unsere KPD Fahne nach Slubice tragen, doch verlor ich doch noch den Mut und wartete mit meiner älteren DKP Genossin an der Friedensbrücke auf die Rückkehr der Ostermarschierer und besprachen indessen Organisatorisches zum bevorstehenden 1. Mai.
Ein Genosse vom RotFuchs, der für den Ostermarsch eine rote Fahne von mir geschenkt bekam, meinte, dass in Slubice keine Polizei gewesen sei. Dezent im Hintergrund, verhielt sich die Polizei auch in Frankfurt und der Ostermarsch verlief somit ohne Störungen und friedlich ab.
Mit dem “Friedensgebet”, dem Singen des Liedes “ We Shall Overcome” und dem Läuten, der in der DDR gegossenen und von der DDR CDU 1953 gestifteten Friedensglocke, endete schließlich der Ostermarsch 2019 mit etwa 30-35 Teilnehmern.
Erwähnt sei noch, dass während des Marsches, 5 Zeitungen der Roten Fahne und 4 Exemplare des RotFuchs verteilt werden konnten.
Mit kommunistischen Grüßen aus Frankfurt (Oder) Jens