18.08.2018, Ernst-Thälmann-Ehrung in Frankfurt (Oder)
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- Kategorie: Berlin-Brandenburg
- Veröffentlicht am Freitag, 24. August 2018 10:44
- Geschrieben von LO Berlin-Brandenburg
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Liebe Genossinnen und Genossen,
Am 18.08.2018 haben wir im Frankfurter Kleistpark, unsere Gedenkveranstaltung zu Ehren von Ernst Thälmann durchgeführt. Gemeinsam mit ca. 30 Genossen der Partei Die Linke, der DKP, des VVN-BdA und des Rotfuchses standen wir zusammen, um unseren Genossen und Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands Ernst Thälmann zu gedenken, der vor 74 Jahren im Konzentrationslager Buchenwald von den Faschisten ermordet worden ist. In zwei Redebeiträgen, die von Horst Dahlmann für Die Linke und Cornelia Noack für die KPD gehalten wurden, ist an Genossen Ernst Thälmann erinnert worden, als das was er war und in der Geschichte der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung auch immer bleiben wird. Ein seiner Klasse treu ergebener und standhafter Kommunist. Sein Kampf gegen den Faschismus und sein unermüdliches Wirken um die Schaffung einer antifaschistischen Einheitsfront ist lebendiges Beispiel für uns. Besonders in der heutigen Zeit des aufkommenden Faschismus in Deutschland sind die politischen Parallelen nicht mehr zu übersehen. Die Ursachen damals wie heute verdeutlichen, wie wir diese im täglichen Kampf um ein besseres Deutschland begegnen können.
Unsere Regionalvorsitzende Genossin Noack hielt für unsere Partei nun folgende Rede.
„Da mag der Anstreicher streichen,
den Riß streicht er uns nicht zu!
Einer bleibt und einer muß weichen,
entweder ich oder du.
Und was immer ich auch noch lerne,
das bleibt das Einmaleins:
Nichts hab ich jemals gemeinsam,
mit der Sache des Klassenfeinds.
Das Wort wird nicht gefunden,
das uns beiden jemals vereint!
Der Regen fließt von oben nach unten.
Und du bist mein Klassenfeind.
(Berthold Brecht, 12. Strophe Lied vom Klassenfeind)
So war und ist uns heute noch Ernst Thälmann. Vor 74 Jahren wurde der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands, im Konzentrationslager Buchenwald von den Faschisten heimtückisch ermordet.
Wie groß muss die Angst vor dem Sohn seiner Klasse, aufrechten Antifaschisten und glühenden Internationalisten gewesen sein, daß die Nazis es nicht wagten, wie zuvor Georgi Dimitroff, den Volksgerichtshof zur Anklagebank des Faschismus werden zu lassen? Ungesühnt bis heute dieser Mord.
Nach dem von Deutschland angefachten 2. Weltenbrand hatte dieses Land die Chance und die Pflicht erfüllen können, ein demokratisches, antifaschistisches und friedliebendes zu werden. Allen Verträgen zum Trotz und mit Unterstützung der USA zerteilte die Gründung der Separatstaat BRD Deutschland, dessen Volk man ein völkerrechtswidriges Grundgesetz verordnete. Max Reimann, zur Unterschriftverweigerung der KPD: „ Sie meine Damen und Herren, haben diesem Grundgesetz zugestimmt. Wir, unterschreiben nicht. Es wird jedoch der Tag kommen, dass wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen werden, die es angenommen haben.“
Die Urteile der Kriegsverbrecher Prozesse von Nürnberg waren noch nicht zu Papier gebracht, da krochen die Persil gereinigten Altnazis wieder aus ihren Löchern und in Staats- und Wirtschaftsposten. Folgerichtig setzen sie alle Hebel in Bewegung, um die KPD zu verbieten, hatte sie sich doch den Kampf gegen Kapitalismus, Faschismus und für ein einheitliches demokratisches Deutschland auf ihre roten Fahnen geschrieben.
Im anderen Teil Deutschlands haben Kommunisten, Sozialdemokraten, Bauern und Vertreter der Intelligenz die Einheitsfront gewagt, dem Volk 40 Jahre lang gegeben, was dessen Hände schafften. Unsere Pionierorganisation trug stolz Thälmanns Namen. Internationale Solidarität und Antifaschismus war der DDR Lehre aus der deutschen Geschichte. Hatten wir gehofft, der Kapitalismus würde unserem Streben nach friedlicher Koexistenz sang und klanglos hin nehmen? Die geglückte Konterrevolution bewies schmerzhaft das Gegenteil. Und wo stehen wir 28 Jahre später? Hier und heute am Denkmal von Ernst Thälmann und genau wie er vor der gleichen Situation. Mahnte er noch „Wer Hitler wählt, der wählt den Krieg“ so gilt heute „Wer Merkel wählt – wählt den letzten Krieg“. Die Nazibrut der BRD, sitzt schon wieder, getarnt im Nadelstreifen an den Hebeln der Macht und übt die Neuaufteilung der Welt. Ihre Netzwerke knüpfen sie in der europäischen Union, den vereinten Nationen, lockten, erpressten und holten sich ganz Osteuropa unter die Kampfmaschine NATO und zetteln in bewährter Manier weltweit Kriege an.
Regierung und Bundespräsident sprechen offen darüber, daß Deutschland sich im Krieg befindet und Volk mit zu machen hat. Die Kriegspropaganda läuft auf vollen Touren, der Feind steht fest – es geht wie gehabt gen Osten. Der Krieg gegen Russland muss zu Ende geführt werden, koste es was es wolle. Um in den Völkern jeglichen Widerstand tot zu trampeln, stutzt der Kapitalismus sich Grund- und Völkerrechtsgesetze zurecht, installiert Überwachungs- und Polizeistaaten, plündert das Volk aus, jagt Bevölkerungsgruppen auf einander, Menschen auf die Flucht und rüstet sich zu seinem Überlebenskampf. 1848 erschien das Kommunistische Manifest. Was hat die Menschheit seit dem mit sich machen lassen, was muss noch geschehen, ehe sich Proletarier aller Länder vereinigen? Es war, ist und bleibt die Hauptaufgabe, die bereits Karl Marx forderte, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“
Gerade in Zeiten kapitalistischer Krisen, Millionen Menschen von Armut betroffen, wo destruktives Potential der Gewinnmaximierung sich voll entlädt, muss sozialer und politischer Widerstand her! Kündigen wir den angeblichen Klassenkompromiss, den sozialen Burgfrieden auf und kämpfen für ein würdevolles Leben ohne Schikane mittels unter bezahlter Lohnarbeit, von Jobcenter, von Harz IV Ämter, des Unbildungs-, Krankheits- und Unsozialwesens, von Steuereintreiber und ohne staatlichen Betrug und Lügen seiner Steigbügelhalter. Das allein genügt aber nicht. Der Kapitalismus kann, will und wird nicht die Probleme der Welt lösen, es wäre sein Untergang, denn er ist das Problem. Und genau da muss unser politischer Widerstand ansetzen. Eine starke linke Offensive, die die Frage um Produktion und Verteilung des gesellschaftlichen Eigentums angeht, ist das Mittel, Nazis und andere reaktionäre Kräfte den Kampf an zu sagen. Auch deshalb fordern wir die Aufhebung des KPD Verbotes, die Entschädigung und Rehabilitation der Opfer und zwar Jetzt! Es geht um unser aller Zukunft - um unser Recht für eine andere Gesellschaft zu kämpfen, es geht um den Frieden und das Überleben unserer Welt. Dieses Vermächtnis Ernst Thälmanns lasst uns vereint mit erhobenem Hauptes und geballter Faust gegen Krieg, für Frieden und Sozialismus erfüllen.
Hände weg von Russland!
Raus aus der NATO, Mütter und Frauen holt eure Söhne und Männer aus den Kriegen der Welt - unser Feind steht im eigenen Land!“
Im Anschluss beider Redebeiträge wurden Blumen an der Ernst-Thälmann-Büste niedergelegt und obwohl damit die Gedenkveranstaltung offiziell beendet war, blieben wir mit vielen anderen noch eine Zeitlang beisammen um Gedanken und Meinungen auszutauschen. Hierbei war für uns erfreulich, dass ein doch noch junger Mann das Gespräch und den Kontakt zu uns suchte und wir vereinbaren konnten, für ein weiteres kennenlernen in Verbindung zu bleiben. Rundherum war es für uns eine gelungene Gedenkveranstaltung und nachdem wir es auch geschafft haben, Fahnen mit aufzustellen, haben wir uns vorgenommen, beim nächsten Mal diese auch musikalisch zu umranden.
Mit kommunistischen Grüßen aus Frankfurt (Oder), Jens