Ein paar Gedanken zu Kobanê

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11. Oktober 2014

Seit ein paar Wochen sind die Nachrichten, von der US-geführten Propaganda des Mainstreams[1] über die einschlägigen Hetzblättchen imperialer Zionisten[2] bis hin zu Seiten der anti-imperialistischen Linken[3], voll von Meldungen zur schrittweisen Erstürmung der nordsyrischen[4] Grenzstadt Ayn Al Arab oder, wie die Kleinstadt auf kurdisch genannt wird, Kobanê, durch Takfiri-Terroristen des IS-Kalifats.

Im Rahmen des US-geführten Versuches von Regime Change in Syrien war Kobanê im Juli 2012 die erste kurdische Stadt in Syrien, aus der die syrische Armee vollständig vertrieben wurde. Während US-geführte Terrorbanden der FSA Aleppo und Damaskus angriffen, übernahmen kurdische Kämpfer der der türkischen PKK und Abdullah Öcalan nahestehenden YPG unter politischer Führung des aus Kobane stammenden Vorsitzenden der linksgerichteten kurdischen Partei PYD, Salih Muslim, sowohl in Kobane und Umgebung die Kontrolle als auch in anderen stark kurdisch geprägten Gebieten Nordsyriens, so etwa in Afrin im Nordwesten Syriens, im Aleppiner Stadtteil Sheikh Maqsoud und in Qamashli im Nordosten Syriens, wobei die YPG in Qamishli jedoch nicht Willens oder in der Lage waren, die syrische Armee zu vertreiben, sondern sie stattdessen so etwas wie ein Stillhalteabkommen mit der syrischen Armee eingingen. Versuche von FSA-Banden, die Herrschaft in Kobane und anderen kurdischen Gebieten Syriens zu übernehmen, wurden seinerzeit von den YPG abgewehrt, wenn notwendig auch mit Waffengewalt.

Die PYD errichtete in der Folge eine vollständige Selbstverwaltung der von den YPG beherrschten kurdischen Gebiete, einschließlich der Bereiche Sicherheit und Verteidigung. Im Verhältnis zu anderen wesentlichen Akteuren in der Region und zu Nachbarn, das betrifft etwa die syrische Regierung, die Türkei und die US-Marionetten des SNC einschließlich der dazugehörenden FSA-Banden, aber auch Erbil, Washington, Tel Aviv und Teheran, versuchte die PYD mit einer Art Schaukelpolitik defacto eine eigenständige und unabhängige „westkurdische”[5] Außen- und Sicherheitspolitik basierend auf der Kampfkraft der YPG und mit guten Beziehungen zu allen Seiten zu führen.

In der ersten Zeit klappte das auch einigermaßen. Die mit der YPG konkurrierenden und von NATO- und GCC-Staaten unterstützten „Rebellengruppen” der arabischen und islamischen Buchstabensuppen von FSA über IF bis hin zu JaN waren zwar insgesamt, was das große Bild Nordsyriens angeht, zahlenmäßig stärker, aber die YPG waren ihnen durch den Erfahrungsschatz der PKK, eingespielte Organisationsstrukturen und größere Einheit sowie mehr Rückhalt bei der Bevölkerung in Kobanê und anderen Gebieten gut gewachsen, im Vergleich zu vielen von der FSA und Kameraden gehaltenen Gebiete waren die von der YPG beherrschten Gebiete geradezu Inseln von Stabilität, Ordnung und Toleranz und wirtschaftlich konnten viele Bewohner der nun selbstverwalteten und weitgehend auf sich allein gestellten Region Kobane sich zu jener Zeit mit dem Anbau von Cannabis[6] über Wasser halten.

Die Katastrophe von Kobanê begann zu Beginn des Jahres 2014, als die US-geführten Banden von FSA, IF und Kameraden einen großangelegten Krieg gegen den Al-Kaida-Ableger ISIS im Norden Syriens begannen. In diesem bis heute andauernden Krieg wurde ISIS von der von den USA unterstützten Buchstabensuppe an Banden aus der Provinz Idlib, der Stadt Aleppo sowie dem westlichen und nordwestlichen Umland von Aleppo vertrieben, doch in Raqqa und östlich von Aleppo setzte sich die Gruppierung ISIS durch und vertrieb ihrerseits die zur US-gestützten Buchstabensuppe gehörenden Banden von FSA, IF und so fort. Die Kurden der YPG konnten ihre Gebiete dabei im Großen und Ganzen halten, doch die aus diesen Auseinandersetzungen zwischen FSA und ISIS entstandene neue Lagekarte offenbarte bereits dem Grunde nach ein gravierendes Problem für die YPG in Kobanê: das von ihr beherrschte Gebiet in und um Kobanê war nun eine Enklave geworden, die nur noch durch die Türkei und von ISIS beherrschte Gebiete mit Nachschub versorgt werden konnte – und beide, sowohl ISIS als auch die Türkei, stehen der YPG feindlich gegenüber. Die Türkei betrachtet die YPG als syrische Schwesterorganisation der von ihr ebenfalls als Terrororganisation betrachteten türkischen PKK und ISIS betrachtet die linke YPG als heiliges islamisches Land besetztende Ungläubige, die es auszurotten gilt.

Zu jener Zeit im Frühjahr wäre die Sicherung von Kobanê durch eine enge Partnerschaft der YPG in Kobanê mit der syrischen Armee vermutlich noch möglich gewesen. Obwohl Kobane von ISIS umzingelt war, beherrschte die YPG noch ein stattliches Stück Land um Kobane herum. Darauf hätte durchaus ein provisorischer Flughafen angelegt werden können, über den die syrische Armee viele gut ausgebildete Soldaten und massenhaft schwere Waffen aller Art zur Verteidigung von Ayn Al Arab gegen den Terror hätte einfliegen können. Die syrische Regierung wäre sicherlich auch durchaus gewillt gewesen, in Kobane genau wie in Qamishli an der Seite der YPG zu kämpfen. Voraussetzung dafür wäre ein klares Bekenntnis der YPG zu Syrien gewesen und der Wille der YPG, mit der syrischen Armee gut zu kooperieren. Doch die Führung der YPG unterschätzte das strategische Problem der Umzingelung für die Kurdenenklave Kobanê offenbar falsch ein, überschätzte die Stärke der YPG, unterschätzte die Entwicklung der Stärke ihrer Feinde und verschätzte sich in der Haltung der Türkei. Anstelle dessen, dass die Führung der YPG in Kobane die syrische Armee zu Hilfe rief, ging die YPG in Kobane ein lokales Bündnis mit Resten der von den USA[7] und ihren Partnern zum Regime Change in Syrien gesponsorten FSA/IF-Gruppierungen ein, die aus anderen Teilen der Region vor ISIS in die Region von Ayn Al Arab geflüchtet waren.

Diesen strategischen Fehler der Führung der YPG bezahlen die Bevölkerung der Region Ayn Al Arab und die Kämpfer der YPG nun bitter. ISIS hat im Sommer durch Eroberungen im Irak eine Menge an schweren Waffen erbeutet und gewann damit in Bezug auf Bewaffnung Überlegenheit über die YPG und die mit ihnen kämpfenden FSA-Reste in Kobane. Im Verlauf des Sommers gelang es der Gruppierung ISIS, die mittlerweile ein Kalifat ausgerufen hatte und sich seitdem Islamischer Staat (IS) nennt, ihr Territorium im Osten der Provinz Aleppo, in Raqqa und in der Provinz Deir Ezzor zu konsolidieren, das Gebiet nahezu vollständig von Resten der US-geführten Buchstabensuppe FSA/IF/JaN zu befreien und, teilweise begleitet von fröhlichem kurdischem Spott, die einige Dutzend Kilometer südlich von Kobane in der Provinz Raqqa gelegenen, und da ziemlich isoliert stehenden, Stützpunkte der syrischen Armee im Norden der Stadt Raqqa, in Tabqa und in Ein Issa zu erobern, wobei Hunderte syrische Soldaten ums Leben kamen. Das wären die Militärbasen gewesen, von denen aus die syrische Armee der YPG in Kobane am ehesten hätte helfen können.

Anschließend begann IS Mitte September mit dem Großangriff auf Kobane und das rund 2000 Quadratkilometer große von der YPG beherrschte Umland von Kobane. Anführer und Kämpfer von PYD und YPG haben zu Beginn der Angriffe von IS auf die Region Kobane siegesgewiss getönt, dass der islamische Staat in Kobane angesichts der Stärke und Entschlossenheit der YPG eine vernichtende Niederlage erleben werde. Doch gegen die mit im Irak erbeuteten schweren Artilleriewaffen und Panzerfahrzeugen ausgestatteten IS-Kämpfer hatten die leichtbewaffneten Kämpfer der YPG im freien Feld keine Chance. Nach wenigen Tagen war das zuvor stattliche, von der YPG beherrschte Territorium um Kobane herum in allen Richtungen auf Schussdistanz zur Stadt Kobane selbst zusammengeschrumpft.

Luftangriffe der US-geführten Koalition zum Kampf gegen ISIS konnten ebensowenig verhindern, dass IS-Kämpfer in die Stadt Kobane selbst eingedrungen sind, wie Einsatz der YPG-Kämpfer bis hin zu einem Selbstmordanschlag. Bemühungen von Salih Muslim, die türkische Regierung dazu zu bewegen, zur Verteidigung Waffen aus der Türkei die Grenze nach Kobane passieren zu lassen, blieben bisher erfolglos. Die Türkei lässt zwar Zivilisten aus Kobane in die Türkei flüchten, und Personen, darunter einige westliche Journalisten, gelangten auch noch von der Türkei aus nach Kobane, doch in Bezug auf Waffen hält die Türkei die Grenze bei Kobane dicht. Unzählige westliche Journalisten sahen über Wochen von Hügeln im türkischen Grenzgebiet zu, wie die Takfiri-Terroristen des IS Tag für Tag weiter mit schweren Waffen und Kampftaktiken wie Selbstmordanschlägen gegen die säkularen YPG-Kämpfer in Kobane vorrückten.

Gegenwärtig sieht die Lage in Kobane Medienberichten zufolge etwa so aus, dass IS das gesamte syrische Umland von Kobane sowie rund 40% der Stadt Kobane selbst beherrscht, einschließlich des sogenannten Sicherheitsviertels im Ostteil der Stadt, wo Polizei, Gericht und das Hauptquartier der YPG in Kobane lagen. Die YPG beherrschen demnach nach wie vor den Grenzübergang von Kobane zur Türkei, doch IS beherrscht bereits sämtliche Ränder der Stadt im Osten, Süden und Norden. Das von der YPG beherrschte Territorium in Kobane ist inzwischen so klein, dass es bald besser in Quadratmetern als in Quadratkilometern zu messen ist.

Die syrische Regierung und auch der Iran sind trotz Allem prinzipiell bereit, der YPG in Kobane zu helfen, doch angesichts der Lage geht das nun nur noch von der Türkei aus, und die Türkei verweigert dazu die Zustimmung. Vom UNO-Sonderbeauftragten für Syrien über den NATO-Generalsekretär bis hin zu ranghohen Vertretern der US-Regierung werden die Türkei bekniet, Waffenlieferungen an die YPG in Kobane zuzulassen, damit die sich gegen die Attacke durch IS doch noch verteidigen können, doch die türkische Regierung ist bisher bei ihrem „Nein” geblieben. Sowohl IS als auch die YPG seien Terroristen und militärische Unterstützung der Türkei gegen IS gibt es nur, wenn dafür im Gegenzug der internationale Krieg gegen die syrische Armee entschlossener vorangetrieben wird, heißt es in Ankara. Bekommen die YPG und ihre Partner in Kobane nicht doch noch überraschend entscheidende Waffenlieferungen über die türkische Grenze, so haben sie keine Chance, ihr Gebiet zu halten. Die US-geführten Luftangriffe werden es nach Einschätzung der US-Militärführung nicht verhindern können, dass IS die ganze Stadt Kobane einnimmt. Mit der Meldung, dass IS die ganze Stadt Kobane vollständig unter Kontrolle gebracht hat, ist nun täglich und stündlich zu rechnen.

Die PKK droht damit, der Türkei wieder den Krieg zu erklären, falls sie Waffenlieferungen an die YPG in Kobane weiter verhindert. Trotz der praktisch nicht mehr vorhandenen Siegchance geloben Anführer der YPG in Kobane öffentlich, bis zum Tod zu kämpfen. YPG-Kämpfer, die sich zum Zeitpunkt der Eroberung des Grenzüberganges durch IS nicht als Zivilisten in die Türkei in Sicherheit gebracht haben, müssen damit rechnen, dass IS-Kämpfer ihnen den Kopf abschneiden, genauso wie alle anderen Personen, die IS aus irgendeinem Grund, etwa weil sie einen falschen Glauben oder falsche politische Überzeugungen haben, missliebig sind.

Die Empörung ist nun groß. Praktisch Live wird die Niederlage der linken YPG gegen die Halsabschneider von IS weltweit im TV übertragen. Genozid! Der dem NATO-Staat Türkei vorstehende Islamist Erdogan lässt die säkularen Kurden in Kobane hängen und von seinen IS-Gesinnungsgenossen massakrieren. Niemand tut etwas, was das stoppt. Die USA und ihre Partner werfen zur Unterstützung der YPG Bomben auf IS, aber das ist zuwenig. Wütende Proteste gibt es von Kurden, Linken und anderen Demonstranten in der Türkei, in Deutschland und in vielen anderen Staaten. Dutzende Tote gab es dabei in der Türkei bereits, gewalttätige Auseinandersetzungen mit Polizisten und Anhängern des wahhbitisch-takfiristischen IS auch andernorts. Parlamente wurden besetzt. Das Blut kocht. EU hilf! NATO hilf! Für ein unabhängiges und sozialistisches Rojava! USA, NATO, werft mehr Bomben für Frieden und Sozialismus! Für die kommunistische Weltrevolution! Was hingegen fehlt, ist etwas mehr Vernunft.

Die PYD, die YPG und die von ihr regierte Bevölkerung in Nordsyrien erleiden gegenwärtig für die groben Widersprüche in ihrem politischen Konzept und die krassen Fehleinschätzungen der Führung der PYD und YPG eine schwere militärische Niederlage. Grobe Widersprüche im politischen Konzept der PYD und YPG sind offenkundig. PYD und YPG propagieren genau wie die PKK eine linke, tolerante und anti-imperialistische Politik. Zur Durchsetzung ihrer linken, anti-imperialistischen Politik haben PYD und YPG sich, zumindest in Kobane, hingegen mit der führenden imperialistischen Macht der Welt und ihren Lakaien ins Bett gelegt: FSA- und IF-Lakaien der USA, dem NATO-Staat Türkei und mit Agenten der USA. Demgegenüber haben sie die im Kampf gegen die Kräfte des Imperialismus stehenden Soldaten der zur anti-imperialistischen Achse der Geopolitik gehörenden syrischen Regierung aus ihrem kurdischen Gebiet verjagt, sie teilweise sogar angegriffen und getötet.

Ihre türkische Schwesterorganisation, die Arbeiterpartei PKK, wurde von den USA und der EU genau wie vom NATO-Staat Türkei sogar zur Terrororganisation erklärt. Und trotzdem handeln die PYD und YPG so, als seien die Türkei, die USA, die EU und selbst Israel wohltätige Samariter, die sich dem Kampf für Gerechtigkeit verschrieben haben und sie in ihrem Kampf gegen Imperialismus und Unterdrückung unterstützen würden. Und was den türkischen Präsidenten Erdogan und seine islamistische AKP angeht, da hat die der PKK nahestehende Partei BDP sich in jüngerer Zeit eher wie ein Verbündeter der AKP gegen die Oppositionsparteien der Kemalisten CHP und der Nationalisten MHP verhalten. Es ist schon richtig, dass die Auswahl an attraktiven Partnern in der Türkei für eine linke kurdische Partei nicht gerade groß ist und dass Erdogans islamische AKP immerhin verbal Abrüstung gegen die PKK betrieben hat, und es mag auch sein, dass die CHP und die MHP, was den Umgang mit linken Kurden angeht, noch schlimmer sind, aber wie konnten die PYD und die YPG ihre Zukunft in Kobane darauf verwetten, dass Erdogan sie – obendrein noch in einem Boot mit von Israel unterstützten Kräften sitzend – in ihrem Kampf gegen Islamisten wie die des IS unterstützen würde?

PYD und YPG haben sich in ihrem separatistischen Kampf um Unabhängigkeit zu einem imperialistischen Werkzeug machen lassen, dessen Zweck es ist, den zur anti-imperialistischen geopolitischen Achse gehörenden Staat Syrien aufzuspalten. Gneau deshalb, und nur deshalb, zeigen die Propaganda-Organe der Imperialisten seit dem Beginn der imperialistischen Operation zum Regime Change und Syrien soviel Sympathie mit den PYD und YPG: um sie als Instrument zur Zerschlagung Syriens zu benutzen. Glaubt jemand ernsthaft, die NATO, die USA und Israel würden eine „linke Revolution” in Rojava unterstützen, weil sie auf einmal Kommunismus und Linke so toll finden?

Und nun, da PYD und YPG dabei nicht mehr hilfreich scheinen, den syrischen Staat zu schwächen, werden sie von den imperialistischen Kräften, allen voran dem NATO-Staat Türkei, weggeworfen wie ein benutztes Stück Klopapier. Derweil wartet die syrische Regierung ungeduldig darauf, dass die mit NATO und Israel im Bett liegenden Anti-Imperialisten der PYD und YPG endlich erkennen, dass die zur anti-imperialistischen Achse gehörende syrische Regierung und ihre internationalen Partner nicht nur die logischen Verbündeten der PYD und YPG sind, sondern die syrische Armee auch der einzige mögliche Partner der YPG ist, der in der Lage ist, die YPG in die Lage zu versetzen, die Bevölkerung der von ihr beherrschten Gebiete Syriens erfolgreich gegen die zur Destabilisierung Syriens von den Imperialisten unterstützten Terroristen zu verteidigen.

Wann werden die YPG und die PYD endlich aufwachen? In Afrin im Nordwesten Syriens hat die YPG kürzlich einen gemeinsamen Operationsraum mit den von den USA, Israel und der Türkei unterstützten islamischen FSA/IF-Tawheed-Terroristen zum Kampf gegen IS eröffnet. Noch ist die Front mit den Kämpfern des IS rund 20 Kilometer von Afrin entfernt in Akhtareen. Noch gäbe es Zeit und Raum für die YPG, mit der syrischen Armee eine schlagkräftige Kooperation mit schweren Waffen, daran ausgebildeten Soldaten und einem funktionierenden Munitionsnachschub zur Verteidgung des kurdischen Gebietes von Afrin auszuhandeln. Nachdem IS Kobane erobert hat, ist es zu erwarten, dass IS die Front in Akhtareen verstärkt und ihre Angriffsbmühungen über Mare, Tel Rifaat und Azaz in Richtung Afrin verstärkt. Das wird nicht mehr lange so bleiben. Nachdem IS Kobane erobert hat, ist es zu erwarten, dass IS die Front in Akhtareen und die Angriffsbmühungen in Richtung Afrin verstärkt. Werden YPG und PYD ihren längst aussichtslosen Kampf gegen IS in Kobane bis zum bitteren Ende fortführen, um dann, wiederum gemeinsam mit den US-Lakaien der FSA/IF, die gleiche bittere Erfahrung in Afrin noch einmal zu wiederholen? Oder werden die YPG und PYD noch rechtzeitig erkennen, dass sie ihre Kräfte ebenso wie die noch verbliebenen Zivislisten aus Kobane in Sicherheit bringen müssen und sich dann schleunigst mit der syrischen Armee verbünden sollten, um der nächsten schlimmen Klatsche in Afrin zu entgehen? Zu hoffen wär’s.

Angesichts der vielen widersprüchlichen Parolen auf den gegenwärtigen linken kurdischen Demonstrationen in Solidarität mit Rojava für und gegen den Imperialismus scheinen allerdings erhebliche Zweifel angebracht. Leider.

Emko

http://nocheinparteibuch.wordpress.com/2014/10/11/ein-paar-gedanken-zu-kobane/

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